Jüdische Bürgerinnen und Bürger,

die verfolgt und vertrieben,
verschleppt und ermordet wurden

 

Familie Albersheim Louis (Ludwig), Münsterstr. 3, *1.10.1868 +22.9.1927   ·   Albersheim Rosalie (Rosa) geb. Stern *26.12.1872, nach Theresienstadt deportiert +22.11.1942  ·  Albersheim Heinrich *20.4.1908, flüchtete zusammen mit Ehefrau Mathilde Wolff 1939 nach England, wanderte 1941 in die USA aus +24.8.1974 in Oakland, Ca.  ·  Albersheim Wilhelm *20.4.1908, wanderte 1940 nach Bolivien aus, siedelte später nach Peru u. 1955 in die USA um +28.7.1994 in Alameda, Ca.  ·  Albersheim Paul *10.12.1909, wanderte 1933 nach Spanien aus, siedelte 1935 in die Niederlande um, emigrierte wenig später nach Argentinien +1.4.1952 in Buenos Aires   ·   Albersheim Anna verh. Uhlmann *20.11.1910, wanderte mit Ehemann Kurt Uhlmann 1939 in die USA aus, lebt heute in Oak Lawn bei Chicago  ·  Familie Albersheim Josef, Lange Str. 13, *21.8.1881 +19.1.1941  ·  Albersheim Selma geb. Isaacson *17.7.1879, am 11.12.1941 nach Riga deportiert, verschollen  ·  Albersheim Herbert *28.9.1908, wanderte 1937 in die USA aus +18.1.1977 in Baltimore, Md.   ·   Albersheim Walter *14.2.1912, wanderte 1933 nach Spanien aus, siedelte 1935 in die Niederlande um, emigrierte mit seiner Familie 1948 in die USA +1988 in Silver Springs, Md.   ·   Albersheim Ruth verh. Eichenwald *25.8.1915, am 11.12.1941 nach Riga deportiert, verschollen   ·   Eichenwald Otto *20.1.1906, am 11.12.1941 nach Riga deportiert, später nach Auschwitz, verschollen   ·   Eichenwald Rolf-Dieter *27.8.1936 u. Eichenwald Eva *15.12.1937, mit der Mutter am 11.12.1941 nach Riga deportiert u. dort vor ihren Augen erschlagen   ·   Albersheim Ida verh. Isaacson *12.12.1870, nach Minsk deportiert, für tot erklärt  ·  Albersheim Adele *13.12.1872 +3.10.1941  ·  Familie Bendix Benno, Daruper Str. 16, *3.10.1866 +29.1.1930   ·   Bendix Sophie geb. Pins *24.5.1866 +19.5.1938   ·  Bendix Julius *15.6.1903, als Zwangsarbeiter in Bielefeld unter ungeklärten Umständen zu Tode gekommen +28.11.1940   ·   Bendix Erna geb. Landau *30.4.1901, am 27.1.1942 nach Riga deportiert, verschollen   ·   Bendix Inge Berta (Ingeborg) *5.10.1933, Deportationsziel unbekannt, verschollen u. für tot erklärt   ·   Familie Bendix Josef, Lange Str. 7, *7.6.1870 +14.4.1935   ·   Bendix Auguste geb. Koppel *22.3.1879 +26.10.1925  ·  Bendix Alfred *22.3.1912, wanderte in die USA aus u. starb in Philadelphia, Pa.  ·  Bendix Emilie verh. Hertzmann *18.10.1872, am 25.7.1942 nach Theresienstadt deportiert, später nach Minsk, für tot erklärt  ·  Bendix Henriette verh. Kaufmann *7.6.1874, wanderte 1940 nach Brasilien aus u. dort 1957 verstorben   ·   Bendix Klara verh. Herz *10.5.1876 +22.2.1940  ·  Familie Davids David, Bahnhofstr. 12, *19.1.1867 +11.12.1939   ·   Davids Berta geb. Sachs *25.2.1868, am 31.7.1942 nach Theresienstadt deportiert +12.1.1943   ·   Davids Albert *12.10.1906, am 13.12.1941 nach Riga deportiert, für tot erklärt   ·   Davids Julius *10.4.1908, wanderte 1938 nach Chile aus u. starb dort 1962   ·   Familie Eichenwald Philipp, Münsterstr. 36, *6.8.1863 +28.2.1940   ·   Eichenwald Paula (Pauline) geb. Rosenberg *8.3.1867 +12.11.1937   ·   Eichenwald Therese verh. Kaufmann *13.4.1898, am 11.12.1941 nach Riga deportiert, später nach Stutthof +25.12.1944   ·   Eichenwald Fritz (Siegfried) *2.10.1899, wanderte 1940 nach Bolivien aus, kehrte 1953 nach Deutschland zurück +1.12.1960   ·   Eichenwald Hilde geb. Hertz *30.9.1905, wanderte 1940 nach Bolivien aus, kehrte nach 1945 nach Deutschland zurück, verstarb 1991 in Hamburg   ·   Eichenwald Marion verh. Zambrano *22.5.1929, wanderte 1940 nach Bolivien aus, kehrte 1961 mit Familie nach Deutschland zurück   ·   Eichenwald Klaus *20.5.1933, wanderte 1940 nach Bolivien aus  ·   Eichenwald Berta verh. Cahn *6.11.1902, wanderte 1934 nach Südafrika aus  ·  Familie Eichenwald Carl (Calmon), Beerlager Str. 13, *10.10.1866 +19.6.1920  ·  Eichenwald Mathilde geb. Zanders *8.12.1877, nach Auschwitz deportiert, verschollen  ·  Eichenwald Helene verh. Kaufmann *5.11.1900, nach Auschwitz deportiert, für tot erklärt  ·  Eichenwald Bruno *27.11.1901, wanderte 1938 nach Chile aus u. starb um 1950 in Las Condes nahe Santiago   ·   Eichenwald Elfriede (Friedel) geb. Radziwill *18.11.1902, wanderte 1938 nach Chile aus, starb 1995 in Argentinien   ·   Eichenwald Dagmar 7.2.1930, wanderte 1938 nach Chile aus, lebt seit 1956 in Argentinien   ·   Meyer Julie geb. Eichenwald *21.6.1869, am 13.12.1941 nach Riga deportiert, verschollen  ·  Nathan Josef, Daruper Str. 16, *14.5.1864, am 13.12.1941 nach Riga deportiert, verschollen  ·  Nathan Philipp *15.1.1866, nach Minsk deportiert, verschollen  ·  Familie Stein Alfred, Münsterstr. 2, später Daruper Str. 16, *25.11.1885, am 13.12.1941 nach Riga deportiert, verschollen  ·  Stein Anna (Susanne) geb. Samson (adopt. Bendix) *8.1.1891, am 13.12.1941 nach Riga deportiert, verschollen  ·  Stein Berthold *9.5.1917, unter ungeklärten Umständen während der Schiffspassage nach Palästina umgekommen  ·  Stein Herta *28.7.1919, am 13.12.1941 nach Riga deportiert, später nach Stutthof +12.12.1944   ·   Stein Julia verh. Katzenstein*10.6.1921, wanderte 1939 nach Palästina aus, später in die USA, starb in New York   ·   Stein Hannelore *13.1.1927, am 13.12.1941 nach Riga deportiert, am 9.8.1944 nach Stutthof +8.11.1944   ·   Stein Julia geb. Samson *14.11.1885, nach Minsk deportiert, verschollen   ·  Stein Klara *7.6.1918, Deportationsziel unbekannt  ·  Stein Salomon *8.4.1863, nach Minsk deportiert, verschollen

 


 

Am 17. November 2002, dem Volkstrauertag, wurde in Billerbeck eine neue Gedenktafel enthüllt. Damit wird die Umwandlung des „Kriegerehrenmals“ von 1926 in ein „Mahnmal für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft“ fortgesetzt. Die Gedenktafel, die an die Kriegstoten des Ersten und Zweiten Weltkriegs sowie die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in und aus Billerbeck erinnert, listet auch die Billerbecker Shoah-Opfer auf und dokumentiert erstmals ihre Namen im öffentlichen Raum.

Die Personen sind nach ihren Familien über drei Generationen hinweg zusammengestellt worden. Es soll deutlich werden, daß Großeltern, Kinder und Enkelkinder der Familien Albersheim, Bendix, David, Eichenwald und Stein von der Shoah betroffen waren. Es finden sich die Lebensdaten und eine knappe Zusammenfassung ihrer Schicksale, so daß die individuellen Lebens- und Leidensgeschichten wenigstens in Umrissen aufscheinen können.

Verwiesen wird auf die Auswanderungen, die ja Vertreibungen waren, auf die Deportationen in die Vernichtungslager und auf die Orte der Ermordung, soweit sie bislang feststellbar waren. Die Aufstellung umfaßt die in der NS-Zeit verstorbenen bzw. ermordeten Billerbecker sowie die überlebenden Billerbecker, die noch auswandern konnten bzw. die in den Konzentrations- und Vernichtungslagern befreit wurden. Nur drei von fast 60 Billerbeckern, die zu Opfern des Holocaust geworden sind, leben heute noch.

Die Liste der Billerbecker Shoah-Opfer wurde von Matthias M. Ester M.A. (Münster) für die Gedenktafel erarbeitet. Sie fußt auf den bisher erstellten Opfer-Listen, berücksichtigt neuere Forschungsergebnisse und integriert eigene Recherchen. Sie bildet somit die Grundlage für zukünftige personen- und familiengeschichtliche Forschungen über die Billerbecker jüdischer Konfession in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts (Kontakt: Matthias.M.Ester@t-online.de).