WENN NICHT DU
greift in sehr freier Form die gregorianische Antiphon “Da pacem Domine“ auf („Gib
Frieden, Herr in unseren Tagen; denn es gibt niemand anderen, der für uns kämpfen könnte, wenn nicht du, unser Gott“).
Die erste Zeile der Antiphon bildet die melodische Grundlage des Stücks. Sie ist gleich
mehrfach, an verschiedenen Orten des Tonraums, vorhanden.
Die Komposition wandert zwischen diesen Tonarten hin und her. So werden immer nur
Bruchstücke der Vorlage hörbar, die einander durchkreuzen und sich zu neuen Gestalten verbinden. Der Gestus des Stücks ist durch einen ständigen Wechsel von Ansatz und
Innehalten geprägt, gleichsam fragend, tastend. In den zahlreichen Pausen kann die Melodie im Hörer nachschwingen.
WENN NICHT DU ist in besonderem Maße auf ein aktives Hören angewiesen, darin
besteht seine Offenheit und Verletzlichkeit aber auch sein Anspruch. So spiegelt sich der Gedanke der Friedfertigkeit nicht nur im Inhalt der Vorlage, sondern auch in der Struktur des Tonsatzes.
Friedrich Jaecker
WENN NICHT DU wurde am 22. Oktober 2000 von Brigitta Kragh auf der Oboe vor dem
Kriegerehrenmal uraufgeführt. Brigitta Kragh spielt das Stück auch auf einer CD, die dem Buch zur Kapelle der Friedfertigkeit beigelegt ist.
Die Noten des Musikstücks:
Seite 1 (TIF-Datei 325 KB)
|
Seite 2 (TIF-Datei 325 KB)
|
Seite 3 (TIF-Datei 325 KB)
|
|
|