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Stimmen und Meinungen zur Das Gedenken hat keine Lösung - es bleibt eine Aufgabe. Woher der Wind weht! Die Idee mit der allsonntäglichen musikalischen Gestaltung birgt für mich lebendige Auseinandersetzung. Ein lobenswertes Unterfangen, eine traditionelle Gedächtnisanlage den heutigen Menschen zum Nachdenken zu bringen. Ein Versuch, sich mit den heuchlerischen "Kriegsdenkmälern" auseinander zu setzen, die immer die anderen, eigentlichen
Opfer vergessen. ...kommt ohne Worte aus und setzt bei Die Prämisse von Winter und Hörbelt, es gäbe inzwischen eine allgemeine Verurteilung von Krieg und Gewalt,halten wir für falsch
(s.tägl.Nachrichten). Eine Erwähnung der Opfer fehlt hier. Die Anregung des Fördervereins Mahnmal Billerbeck bewältigten Winter/Hörbelt mit einem Minumum an bildnerischer Performance - in
Form eines musikalischen Langzeitversuchs. Es erfordert schon Sensibilität und Mut für den Arbeitskreis Kultur, sich mit dem wie festgewachsen erscheinenden Kriegerehrenmal
dieser Stadt auseinanderzusetzen. ...Tritt doch der zu diskutierende Gegenstand mitten in die Existenz des Menschen: Krieg, Gewalt,Vertreibung, Unterdrückung, Asyl. Sei es als eigene Vergangenheitsbewältigung oder als
Konfrontation mit entsprechenddn täglichen Fernsehbildern aus aller Welt. Von daher macht es Sinn, ein Kriegerehrenmal, welches in einer bestimmten geschichtlichen Epoche entstand, als Ausgangspunkt zu begreifen für ein
Nachdenken über die Gegenwart und das Schicksal anderer Menschen. Fünf Minuten gegen das Vergessen ...Der Arbeitskreis Kultur ist eine Gruppe illustrer Bürger,die nicht durch einen Wählerauftrag legitimiert wurde.
...Welcher Normalbürger hat überhaupt noch den Mut, sich kritisch zu dem Umbau des Ehrenmales zu äußern, nachdem der Arbeitskreis mit breiten euphorischen Berichterstattungen, bekannten Namen, Siegerehrung im Rathaus und
erheblichem finanziellen Aufwand vorgeprescht ist? Zugegeben, die Idee ist gewagt: Da stehen 13 Jahre lang jeden Sonntag zur festen Stunde vor dem Kriegerehrenmal immer andere Musiker
und lassen die immer gleiche tragende Melodie erklingen. In Sonne, Wind und Schneegestöber. Vor Menschen mit offenen Ohren und anderen mit bösen Blicken. Die Melodie wird sich den Billerbeckern einprägen wie ein Ohrwurm. Man
wird sie erkennen, erwarten, vermissen, vielleicht verwünschen. Und man wird sie immer neu mit dem Ort in Verbindung bringen, wo sich vor dem stehenden Monument der Geschichte Gegenwart abspielt. Das ist lebendige Erinnerung.
Eine gute Idee! Die verantwortlichen Gremien und die Billerbecker Bürger sollten eine ernsthafte Auseinandersetzung mit ihr wagen.
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